Am Dienstag startete das Aufklärungsbataillon 5 in die Volltruppenübung «POLEMOS». Die Mechanisierte Brigade 4 beübte in der Volltruppenübung das Aufkl Bat 5 zusammen mit der Art Abt 49. Das Hauptziel der Übung war es, den Bezug eines Bereitschaftsraumes zu trainieren und das Erbringen von Beiträgen an den Nachrichtenverbund zu üben. Nicht zuletzt wurde auch das bataillonsübergreifende Zusammenspiel exerziert.

Die taktische Ausgangslage der Übung gestaltete sich wie folgt: Eine gegnerische Mechanisierte Division steht kurz vor dem Stoss aus dem Raum KREUZLINGEN-NEUWILEN in Richtung Westen nach DIESSENHOFEN. Der vorgesetzte Verband des Aufklärungsbataillons 5, die Mechanisierte Brigade 4 (Mech Br 4), beabsichtigt diesen Stoss mittels zwei Inf Bat aufzuhalten und durch die Artillerie mit Feuer zu unterstützen. Die Aufklärer sollen mittels Raumüberwachung in verschiedenen Nachrichtenbeschaffungsräumen den Gegner erkennen und mit laufenden Meldungen der Brigade laufend ein aktuelles Lagebild generieren.

Die Übung gliederte sich in drei Phasen: In der ersten Phase stellte sich das Aufklärungsbataillon 5 südlich der Thur bereit und setzte die Aufklärer auf Nachrichtenbeschaffungsräume im Bereich MÜLLHEIM-HÜTTWILEN. Der Gegner klärte in dieser Phase die Thur-Übergänge zwischen WEINFELDEN und UESSLINGEN auf.

Unter anderem wurde gesichtet, wie verschiedene (natürlich nur supponierte) Sprengkörper deponiert wurden. Dies hatte zur Folge, dass zwei Brücken durch die übende Truppe keinesfalls befahren werden durften. Das EOD Team (Bombenentschärfungsteam, engl. Explosive Ordnance Disposal) entschärfte unter anderem einen supponierten Sprengkörper unter einem Bahnwagon am Bahnhof Juch.

In der zweiten Phase wurde der Stoss des Gegners beobachtet. Mittels entsprechend markierten Militärfahrzeugen wurden die gegnerischen Panzer und Fahrzeuge simuliert, von den Aufklärer Patrouillen gesichtet und ans Bataillon gemeldet. Der Gegner lief auf eine fiktive Sperre auf und musste starke Verluste hinnehmen.

Die dritte und letzte Phase zeichnete sich durch den Rückzug des Gegners in den Raum KREUZLINGEN aus. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag folgten die Aufklärer dabei dem zurückweichenden Gegner in Richtung Osten, um so ständig aktuelle Nachrichten über die Bewegungen des Gegners zu beschaffen. So wurden günstige Voraussetzungen für einen Stoss mit dem Panzerverband der Brigade geschaffen.

Nach dieser dynamischen Aufklärung (Spähaufklärung) wechselten die Aufklärer wieder in die Raumüberwachung und beobachteten die gegnerischen Kampfkompanien, um allfällige erneute Vorkommnisse sofort melden zu können.

Der übergeordnete Nachrichtenverbund hat zusätzlich mitgeteilt, dass Objekte der Gegenseite gesichtet wurden, wo Munition und Material lagerte und wo Ausbildungsplätze sind. Die verdächtigen Objekte mussten mittels Zielaufklärung verifiziert werden. Zur Unterstützung wurde dabei die Luftwaffe mittels Helikopter mit FLIR (Forward Looking Infrared) aufgeboten. Die spezielle Kamera unter dem Helikopter lieferte live Bilder in die Führungszentrale.

Am Donnerstagnachmittag wurde die Übung abgebrochen und die Truppe verschob zurück an die WK-Standorte. Die Kompaniekommandanten und der Bataillonsstab erhielten in Frauenfeld noch ein Feedback von der Übungsleitung. Trotz ein paar Verbesserungspunkten beurteilte der Übungsleiter, Brigadier Alexander Kohli, Kommandant Mech Br 4 die Leistung des Aufklärungsbataillons 5 mit dem Prädikat „gut“.

Impressionen: