Die Einheitssanitäter und Sanitätssoldaten sind über das ganze Bataillon in verschiedenen Kompanien eingeteilt. Im Ernstfall sind sie die ersten Fachkräfte am Geschehen. Der ABC Offizier des Aufkl Bat 5, Major Thomas Lüthi hat in einem eintägigen Fachausbildungstag das Wissen der Sanitäter getestet und im gleichen Zug auch ausgewählten Soldaten aus allen Kompanien einen vertieften Einblick der Ersten Hilfe unter Gefechtsbedingungen vermittelt.

Der Erste Schritt «Care on the fire» bezeichnet das taktische Verhalten und die unmittelbare Hilfe nach oder während eines Feindbeschusses. In unterschiedlichen Szenarien und Drills übten die Anwesenden das gefechtsmässige Verschieben und schnelle Eingreifen unter gegnerischem Beschuss.

Die Prioritäten liegen hier klar bei der Bekämpfung des Angreifers und der gleichzeitigen Kommunikation mittels Anweisung zur Selbsthilfe an die verletzten Kameraden. Es soll möglichst verhindert werden, dass in einer solchen Lage noch weitere Verletzte hinzukommen. Daher gilt es, schnell die Gefechtshoheit zu gewinnen, um unter sicheren Umständen erste Hilfe leisten zu können.

Weiter gab es ausführliche Informationen über unterschiedlichste Verletzungen und dazu rasche Behandlungsmöglichkeiten. Auch diverse Feld- und Auslandserfahrungen von Major Lüthi wurden mit Interesse aufgenommen.

Bei «Tactical fieldcare» gibt es als Eselsbrücke den MARCH-Ablauf. Zusätzlich zum bekannten ABCDE wird besonderes Augenmerk auf das Finden und Behandeln von Schusswunden, Augenverletzungen und Pneumothorax (Vorhandensein von Luft zwischen den Schichten des Brustfells, was zu einem teilweisen oder vollständigen Kollaps der Lunge führt) gelegt.

Auch zu einer möglichen Unterkühlung, welche oft als Todesursache nach einer Schussverletzung auftritt, wurde unterrichtet und Präventivmassnahmen eingeübt. Dabei gab es auch erste Tests mit dem zukünftigen, persönlichen Material – einer Notfalldecke, welche eine Kühl- als auch Wärme Funktion vorweist.

Im letzten Schritt «tactical evacuation» wurde unter Leitung von Wachtmeister Schulz die effektive Bergung der Patienten genauer ausgebildet und geübt. Auch die Übergabe an den Sanitätswagen und dessen Ausrüstung wurde im Detail erläutert und von den Teilnehmern im Anschluss ausgetestet.

Nach dieser intensiven Repetition bereiteten die Teilnehmer noch die am Freitag stattfindende Sanitätsausbildung der Soldaten vor und besprachen deren Ablauf und wichtigsten Ausbildungspunkte.

Zum Schluss galt es noch das Nachtlager und Biwak für die Übernachtung aufzustellen, bevor ein wohlverdientes Kampfbier unter Sternenhimmel den Ausbildungstag abschloss.